
Rettet die Bienen – Interview mit Michelle von Mother of Bees
Im Interview hat mir Michelle vom Bienenblog Mother of Bees verraten, warum Bienen vom Aussterben bedroht sind, wie wir das Bienensterben aufhalten können und wie sie zum Imkern gekommen ist. Das und vieles mehr gibt es im Interview!
Wie ich schon im Interview mit Faun und Farn gebeichtet habe, habe ich absolut keinen grünen Daumen. Tiere sind auch nicht meine besten Freunde und insbesondere Insekten empfinde ich als Störfaktoren. Wer will schon beim Grillabend die ganze Zeit ein Summen im Ohr haben?! Aber Insekten sind wichtig für unser Ökosystem! Das gilt besonders für Bienen und grade die sterben aus. Das hat auch Michelle mitbekommen und angefangen zu Imkern. Und um andere über Bienen aufzuklären, hat sie ihren Blog Mother of Bees gegründet. Weil ich ihren Blog und ihre Message einfach toll finde, habe ich sie um ein Interview gebeten und das folgt jetzt!
Magst du dich einmal vorstellen?
Ich bin Michelle 26 Jahre alt und komme aus Köln. Ich habe Deutsch- und Medienkulturwissenschaften und anschließend BWL studiert. Mittlerweile arbeite ich in einem Betrieb, der E-Bikes vertreibt. Ich bin ein sehr kreativer Mensch. Ich hatte auch mal einen DIY-Blog. In meiner Freizeit koche und backe ich sehr gerne. Und dann ist da natürlich noch meine Leidenschaft fürs Imkern.
Worüber
schreibst du auf deinem Blog?
Über
Bienen. Als ich angefangen habe zu imkern, haben mich viele Freunde
über mein neues Hobby ausgefragt und um nicht immer wieder das
Gleiche erzählen zu müssen, habe ich den Blog angefangen. Der Blog
ist also für Laien und kein Ratgeber für andere Imker. Ich will
anderen das Imkern und mein Wissen über Bienen näher bringen und
zeigen, was man mit den Erzeugnissen der Bienen alles machen kann!

Wie
kamst du zum Imkern?
Ich
habe viele Zeitungsartikel übers Bienensterben gelesen und überlegt,
was ich dagegen tun kann. Ich wohne in einer Mietwohnung, aber wir
haben einen Gemeinschaftsgarten und da entstand schnell die Idee,
Bienenstöcke im Garten aufzustellen. Allerdings hat es dann doch
recht lange gedauert, bis ich meine Idee umgesetzt habe Vor zwei
Jahren habe ich einen einjährigen Imkerkurs gemacht und bin in einen
Imkerverein eingetreten. Erst vor ungefähr einem Jahr habe ich mir
dann Bienen und alles was dazu gehört angeschafft.
Warum sind Bienen vom Aussterben bedroht?
Da gibt es viele Faktoren, die das Bienensterben begünstigen. Zum einen ist da der Klimawandel. Durch den Klimawandel verändert sich der Temperaturverlauf und somit auch die Zeit, in der Pflanzen blühen. Das kann so ein Bienenvolk ganz schön durcheinanderbringen. Außerdem hat sich die Landwirtschaft zum Nachteil der Bienen gewandelt. Viele Bauern bauen Monokulturen an und lassen die Pflanzen nicht lang genug blühen. Häufig werden auch noch Pestizide verwendet, die den Bienen schaden. Ein weiterer Grund für das Bienensterben sind Krankheiten und Viren. Besonders problematisch ist die Ausbreitung der Varroamilbe. Sie nistet sich in den Stöcken der Honigbiene ein und wenn man nicht dagegen vorgeht, kann sie ganze Bienenvölker zerstören. Das sind nur einige Gründe. Wer sich dafür interessiert, kann einfach mal das Internet durchforsten, da gibt es wirklich viele Artikel zu.
Was
kann jeder von und tun, um das Bienensterben zu verhindern?
Es
bringt schon viel, wenn man bienenfreundliche
Pflanzen auf den Balkon oder in den Garten pflanzt. Das sind zum
Beispiel Astern, aber auch Löwenzahn ist bei Bienen sehr beliebt. Im
Sommer kann man auch eine kleine Schale mit Wasser und ein
paar Korken
(oder einer anderen Schwimmhilfe) nach draußen stellen. Dann können
die Bienen davon trinken. Und allgemein kann man versuchen durch
Nachhaltigkeit im Alltag den Klimawandel zu verlangsamen. Aber dazu
gibt es auch im Internet jede Menge Beiträge.
Was
machst du mit den Erzeugnissen deiner Bienen?
Da
ich noch nicht so lange imkere, ist meine Ernte bisher sehr klein
ausgefallen. Den Honig habe ich verschenkt, selber gegessen oder
daraus Kosmetik gemacht. Wachs habe ich noch nicht geerntet, aber das
kommt dann nächstes Jahr. Wenn ich mal größere Mengen ernte, würde
ich meine Produkte (insbesondere den Honig) gerne in ein paar
regionalen Kaffees verkaufen.

Wie
teuer ist Imkern?
Eigentlich
ist dieses Hobby gar nicht so teuer. Am Anfang hat man hohe
Anschaffungskosten für den Bienenstock, das Bienenvolk etc.. Da
kommen schon mal 1000€ zusammen, aber dafür sind die laufenden
Kosten nicht so hoch. Um Geld zu sparen kann man sich auch vieles
gebraucht anschaffen. Außerdem kann man den Honig und weitere
Erzeugnisse ja verkaufen, dann finanziert sich das ganze irgendwann
von selbst.
Wie (zeit)aufwändig ist das Imkern?
Das ist immer von der Jahreszeit abhängig, aber es ist nicht zeitaufwendiger, als andere Hobbies. Wenn es anfängt, warm zu werden und die Bienen aktiv werden, muss ich einmal in der Woche den Bienenstock kontrollieren. Im Sommer kommen dann je nach Wetter ein bis zwei Ernten und im Spätsommer das Einfüttern dazu, das ist etwas aufwendiger. Aber im Winter gibt es dafür nichts zu tun.
Was hast du durch das Bloggen gelernt?
Ich habe gelernt, dass ich nicht mehr ohne kann!
Das Bloggen ist mein kreatives Ventil und mittlerweile ein Teil von mir geworden. Aber ich habe auch gelernt, dass man sich nicht so schnell unterkriegen lassen darf und dran bleiben muss, auch wenn man noch nicht die gewünschte Reichweite hat.
Welche
anderen Blogs über Bienen gefallen dir am besten?
Das
kann ich gar nicht sagen, weil ich mir bewusst keine Blogs zu diesem
Thema angeschaut habe. Ich will mich nicht von anderen beeinflussen
lassen und mein eigenes Ding machen.
Auf Blogs speziell für Imker bin ich natürlich schon unterwegs,
weil ich trotzdem noch viel lernen muss und immer in Situationen
komme, wo ich nochmal nachlesen muss.

Möchtest
du noch etwas loswerden?
Wir
sollten achtsamer durch unseren Alltag gehen und wirklich mal
wahrnehmen, was da um uns herum alles so ist. Das soll jetzt nicht
esoterisch klingen – vielmehr sollten wir unserem Planeten
gegenüber eine gewisse Dankbarkeit zeigen. Das kann jeder auf seine
Weise machen, ich mache es, indem ich auf ein paar Bienen aufpasse.
Vielen Dank für dieses Interview!
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2 Kommentare
Michelle | The Road Most Traveled
Super spannendes Thema 🙂 Es gibt scheinbar für alles Blogs, wusste das so gar nicht.
Man ist doch sicher stolz wie bolle, wenn man seinen ersten eigenen Honig “erntet” 🙂
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